Geschichte

Zeitungsartikel aus dem Tecklenburger Kreisblatt aus dem Jahre 1928 (zur Verfügung gestellt von Herrn Böhlke vom Heimatverein Westerkappeln)

Die Gründung des Vereins
Bis zur Gründung des Schützenverein Obermetten im Jahre 1921 gab es in unserer Bauernschaft zwei Schützenvereine. Im Jahre 1874 wurde der Schützen-verein Metten und im Jahre 1875 der Altschafberger Bürgerschützenverein gegründet.
Bei der Festrede zum 25jährigen Jubiläum unseres Vereins erklärte der Ge-meindedirektor Heinrich Schulz: „Der Vater braucht sich seines Sohnes nicht zu schämen!“ Tatsächlich hatte er recht, denn gewissermaßen ist der Obermettener Verein ein Sohn des Schützenvereins Metten. Er ging im Jahre 1921 als Schießclub Metten aus dem Schützenverein Metten hervor. Mehre Mitglieder aus dem Obermettener Teil der Bauerschaft hatten in der Generalversamlung den Antrag gestellt, das Schützenfest abwechsend beim Wirt Ahlemeyer und beim Lokal Schäpermeyer (heute Vereinsheim Obermetten) zu veranstalten. Hier erregten sich die Gemüter, so daß es zur Spaltung und schließlich zur Gründung des Schießclubs kam. Im Jahre 1926 erfolgte die Umbenennung von Schießclub Metten in Schützenverein Obermetten. Der Vorstand setzte sich bei der Gründung wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender = Gustav Beckemeyer
2. Vorsitzender = August Hövelmeyer
1. Kassierer = Wilhelm Hinterberg
2. Kassierer = Wilhelm Konermann
1. Schriftführer =  Hermann Westermann
2. Schriftführer = August Westermann
Jetzt entwickelte sich ein intensives Vereinsleben. Die Mitgliederzahl stieg ständig. Eine Verinsfahne wurde angeschafft. Die Fahnenweihe fand noch im Jahre 1926 statt. Unter dem Vorsitz von Gustav Beckemeyer erreichte der Verein damals schon ein entsprechendes Ansehen. Der Schießstand befand sich auf dem Gelände des Bauern Gustav Eismann. Geschossen wurde in dieser Zeit mit 98iger Gewehren. Im Jahre 1927 wurde August Brinkmann Vorsitzender des Vereins. Er wurde im Jahre 1935 von dem Schützenbruder Heinrich Mahn abgelöst. Unter seiner Leitung wurde dann im Jahre 1936 ein neuer Schießstand direkt beim Vereinslokal errichtet. Das Vereinslokal wurde inzwischen vom Vereinswirt Otto Steinriede übernommen. KK-Gewehre wurden angeschafft und der Schießsport wurde im Verein immer stärker betrieben.
Erneute Fusionsgespräche, die im Jahre 1935 sachlich, aber hart geführt wurden, so wird berichtet, scheiterten ergebnislos.
Die Schießmanschaft des Schützenvereins Obermetten nahm im Jahre 1938 an einem Wettkampfschießen der Kreise Ahaus, Burgsteinfurt und Tecklenburg in Rheine teil und siegte dort als einzige Mannchaft des Kreises Tecklenburg. Die erfolgreiche Mannschaft bestand aus den Schützenbrüdern Walter Schoppmeyer, Anton Schulte, Gustav Schürmann, Emil Froese und Wilhelm Brüning.
Das letzte Schützenfest vor dem Kriege wurde am Himmelfahrtstag 1939 gefeiert.
Viele Schützenbrüder mußten die Uniform anziehen und zogen in den verdammten Krieg, Trauer, Not und Elend regierten das Zeitgeschehen. 18 Schützenkameraden kehrten nie zu uns zurück. Es waren:
Gustav Brackmann
Otto Brackmann
Heinrich Brinkmann
Friedrich Erke
Hermann Hackmann
August Hölscher
Hermann Klausmeyer
Erich Mahlzahn
Willi Meyer
Wilhelm Sparenberg
Ewald Schoppmeyer
Walter Schoppmeyer
Walter Schulte
Hermann Teepe
Otto Teepe
Wilhelm Teepe
August Westermann
Heinrich Windmann
Nach dem Ende des  bitteren Krieges standen wir unter der Herrschaft der Besatzungsmächte. Der Schießbetrieb wurde  verboten. Selbst der vereinseigene Schießstand wurde ein Opfer des Krieges. Steine und Ziegel wurden für dingende Reparaturen verwandt. Selbst das Holz wanderte zum Teil in den Ofen. Es herrschte Mangel auf allen Gebieten. Die Menschheit hielten die Amerikaner mit „Plato-Mais“ über Wasser. Am 20 Juni 1948 gab man je Kopf der Bevölkerung 40 Mark und ein neues Leben konnte beginnen. Man sprach nun wieder von Frieden und Freiheit. Das Vereinsleben wurde wieder aktuell. Bereits im Hochsommer 1948 wurde -zwar behelfsmäßig, aber desto schöner- das erste Schützenfest nach dem Kriege gefeiert. Es fand statt auf dem Hofe es Bauern Steinriede. Auf der Diele wurde fleißig getanzt und die Kehle brauchte auch nicht mehr zu rosten. Das Schießen hatten uns die „Befreier“, die Besatzungsmächte, noch nicht erlaubt. Kein Hindernis, man schritt eben zur Wahl eines Königs. Nach Lockerung der Waffengesetze -man hatte die Deutschen wieder als Menschen anerkannt- wurde 1953 ein neuer Schießstand gebaut. Er wurde mit einer automatischen Anzeigevorrichtung, der ersten in der Gemeinde Westerkappeln, eingerichtet. In der Generalversammung des Jahres 1953 wurde der amtierende Vorsitzende Wilhelm Westermann mit der Leitung des Vereins beauftragt. Heinrich Mahn, inzwischen stellvertretender Bürgermeister unserer Gemeinde, mußte leider wegen Überlastung seinen seit 1935 geführten Vorsitz niedelege. Schießwart wurde in dieser Versammlung der Schützenbruder Emil Froese. Unter seiner Obhut entwickelte sich ein reger Schießbetrieb. Die Tradition, eine gute Schießmanschaft aufzustellen, wurde von Emil Froese fortgesetzt. Zu früh mußten wirvon diesem Kameraden Abschied nehmen. Er starb kurz nach dem Kreisheimatschützenfest 1958 in Sennlich.
Der Schießsport wurde weiter gepflegt und gefördert. Fast 70 Pokale, die bei Wettkämpfen gewonen wurden sindein Beweis der Leistungstärke unserer ScHützen. Selbst bei dem Schießen um die Würde des Kreisheimat-schützenkönigs schritt unsere Mannschaft gut ab.
Der Schützenverein Obermetten ist Mitglied der Schützengemeinschaft Westerkappeln und des Kreisheimatschützenbundes Tecklenburg.
Die  heutige Generation ist sich ihrer Verantwortung bewußt, dem Alten verpflichtet zu bleiben und aufgeschlossen zu sein, für alles Neue, soweit sie dem Wohle des Obermettener Schützenvereins sowie der ganzen Gemeinde dient.
(Auszug aus der Festschrift 50 Jahre Schützenverein Obermetten)